Blutch
Christian Hincker wurde am 27. Dezember 1967 in Straßburg geboren und studierte dort Kunst. “Pecos Jim”, seine erste Arbeit unter dem Pseudonym Blutch, erschien 1988 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift “Fluide Glacial”. Sein erstes Comic-Album, “Waldo’s Bar”, kam 1993 heraus, gefolgt von “Mademoiselle Sunnymoon”, “Mitchum” und dem autobiografischen Titel “Le petit Christian” (L’Association). (Bei Reprodukt erschien 2009 die Gesamtausgabe “Der kleine Christian”). In dem von L’Association herausgegebenen Magazin “Lapin” hat er einige Kurzgeschichten veröffentlicht.
Bei Cornélius veröffentlichte Blutch den Einzelband “La Lettre Américaine” und die Serie “Mitchum”. Von 1996 an erschien im Magazin “A Suivre” die Fortsetzungsgeschichte “Peplum”, später folgte ein Sammelband bei Cornélius. Aufgrund seiner Produktivität und seiner thematischen Vielfältigkeit wird Blutch unter seinen Zeichnerkollegen als einer der wichtigsten neueren französischen Autoren gehandelt. Seine vielschichtigen Werke besitzen eine Poesie, der man sich nur schwer entziehen kann.
2002 erhielt Blutch den mit 10.000 Schweizer Franken dotierten Preis der Stadt Genf (“Prix International de la Ville de Genève”), welcher zuvor bereits Autoren wie David B., Christophe Blain, Manu Larcenet, Joann Sfar oder Enki Bilal zugesprochen wurde. Auf dem Festival de la Bande Dessinée 2009 in Angoulême wurde Blutch mit dem “Grand Prix de la Ville d´Angoulême” ausgezeichnet und präsidierte damit über das Festival des kommenden Jahres.
2016 erscheint bei Reprodukt “Ein letztes Wort zum Kino“, eine Sammlung von kurzen Comic-Essays, in denen sich Blutch auf Spurensuche in das filmische Kollektivgedächtnis begibt und mit Witz und Leichtigkeit den Einfluss von Ikonen der Filmgeschichte reflektiert.
“Blutchs Register reicht von surrealem Humor über Kindheitserinnerungen, historische Epen und beeindruckende Skizzenbücher bis hin zu anspruchsvollen und experimentellen Comic-Romanen. Diese Vielseitigkeit bedeutet keineswegs Beliebigkeit oder Opportunismus: In allem, was Blutch macht, kommt eine starke und eigenwillige Autorenpersönlichkeit zum Ausdruck.” – Christian Gasser, NZZ Online
“Gebt Blutch eine Chance, denn viel besser wird es nicht mehr, wenn es um Comics geht. Sehen Sie beim ersten Blick von liebgewordenen Erwartungen ab: Blutch ist kein gefälliger Zeichner, aber er kann alles.” – Andreas Platthaus, F.A.Z.-Blog